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Schloss Groß-Siegharts

Foto für Schloss Groß-Siegharts

Als Johann Schiefer anfangs des Jahres 1886 Bürgermeister von Groß-Siegharts wurde, zeigte er sich zahlreichen Projekten sehr aufgeschlossen. Nachdem die Franz-Josefs-Bahn von Wien nach Gmünd bereits seit 16 Jahren in Betrieb war, bemühte sich der Bürgermeister mit Graf Rudolf van der Straten-Ponthoz intensiv um einen Lokalbahnanschluss von Göpfritz nach Groß-Siegharts, der schließlich im August 1895 eröffnet wurde. Ein weiteres Anliegen war der Ankauf des Schlosses als späteren repräsentativen Gemeindeamtssitz. Am 16.6.1891 erwarb schließlich die Marktgemeinde Groß-Siegharts das Schloss von der Fabrikantin Sofie Leyrer um 23.500 Gulden (das nebenstehende Foto zeigt die Schlossansicht um 1900 mit dem Denkmal von Kaiser Joseph II. welches im Jahr 1882 errichtet wurde und sich nunmehr im Stadtpark befindet). Um die Gemeindekasse etwas aufzubessern, vermiete man vorerst verschiedene Räume des Schlosses. Nachdem dies jedoch nicht den erwünschten Erfolg brachte, wurde 1897 die Gemeindeverwaltung gemeinsam mit der  Sparkasse vom bisherigen Gemeindehaus (heute Bahnhofstraße Nr. 9) in das Schloss verlegt. Im darauf folgenden Jahr verkaufte die Gemeinde das alte Amtshaus um 6.060 Gulden an Leopold Hemmelmeier.

Die Entstehung der Schlossanlage geht auf die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück, als der adelige Cotsrelve von Siegharts im Auftrag des Grafen von Raabs (von wo aus die Gegend um Siegharts gerodet und besiedelt wurde) hier eine Befestigung errichten ließ. In den folgenden Jahrhunderten erweiterten die verschiedenen Besitzer das Schloss. In dieser Zeit wurde der Ort stets von den großen Ereignissen der Weltgeschichte, wie dem Hussitenkrieg und dem Dreißigjährigen Krieg, betroffen und Teile des Schlossgebäudes zerstört. Auch im Zuge der Napoleonischen Kriege waren in Siegharts französischen Soldaten einquartiert. Die Ritter von Siegharts werden 1304 urkundlich zum ersten Mal erwähnt und ein Weichart „von dem Sighartz“ genannt. Wechselvoll wie die allgemeine Geschichte jener Zeit ist auch das Kommen und Gehen der Besitzer von Gut und Schloss Siegharts in den Jahrhunderten: Wir hören von Weicharts Söhnen Arnold, Walter und Heinrich, zwischen 1344 und 1363 von den Peugern, 1363 bis 1368 von den Weizzenbeck, den Pillungern 1368 bis 1408 und schließlich 1438 bis 1508 von den Kadauern als Herren von Siegharts. Es folgen die Greisenecker und die Welzer. Um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert setzten die Grafen Mallenthein einen wirtschaftlichen Meilenstein in der Ortsgeschichte. Nach ihnen wechselten während des 18. Jahrhunderts wieder häufig die Besitzer der Herrschaft. Unter den Edlen von Grosser, die seit 1785 Siegharts besaßen, kam die Industrie wieder zur Blüte. Im 19. Jahrhundert war die Herrschaft im Besitz der Adelsgeschlechter Beaufort-Spontin und van der Straten-Ponthoz. 1879 verkauften dieses das Schloss, von dem schon 1860 einzelne Teile vermietet worden waren, an den Fabrikanten Adolf Leyrer.

Nennenswert ist die stilgerechte Renovierung des Schlosses in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Im Schloss finden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten früherer Epochen: Der Arkadenhof, die wertvollen Stuckdecken in den Amtsräumen, die Fresken von Carlo Carlone aus dem Jahr 1717 in der ehemaligen Schlosskapelle sowie der Rittersaal mit Wandmalereien aus der Zeit zwischen 1634 bis 1645.
Text - Vzbgm. a. D. Hans Widlroither

Für den Kurzfilm des Schlosses hier klicken

 

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3812 Groß-Siegharts

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